Der Dresdner Freigeist, die Fraktion aus Freien Wählern und Freien Bürgern im Dresdner Stadtrat, hat eine Lesung aus dem Buch „LTI – Lingua Tertii Imperii“ organisiert. In diesem Buch, das 1947 erschien, analysiert Victor Klemperer die Sprache der Nationalsozialisten und ihr Wirkung. Die Lesung soll an dem geschichtsträchtigen Tag des 9. November stattfinden und keine geringeren als Uwe Steimle, Arnold Vaatz und Antje Hermenau wurden als Vorleser ausgesucht.
Doch das passt der linken Kulturbürgermeisterin Klepsch offensichtlich nicht in ihr ideologisches Weltbild. Kurzerhand hat sie die Vorlesung im Festsaal des Stadtmuseums Dresden verboten. Das ist ein Skandal! Nicht nur, weil sie damit das Recht auf kulturelle Teilhabe gem. Artikel 11 Absatz 2 Satz 1 Sächsischer Verfassung untergräbt, sondern vor allem wegen ihrer Begründung: Sie unterstellt den Teilnehmern dieser Veranstaltung pauschal, dass es zu „einer Verunglimpfung der Holocaust-Opfer“ kommen könnte. Ironie der Geschichte: Damit bedient sie sich ähnlicher stilistischer Mittel wie sie von Kemperer in der NS-Sprache kritisiert werden, um die Protagonisten des Abends zu diffamieren.
Ein Affront, der an der Eignung der Kulturbürgermeisterin für ihr Amt ernsthaft zweifeln lässt. Es auch nicht ihr erster Fehltritt – diplomatisch ausgedrückt. So hat sie bspw. auch Dresdens Bewerbung als Kulturhauptstadt 2025 versemmelt und ist verantwortlich für die unverhältnismäßige Schließung der Kultureinrichtungen in der Corona-Zeit.
Das lassen sich die Dresdner Freigeister jedoch nicht gefallen und halten an der Durchführung fest. Wer sich unter info@freiewaehler-dresden.de registriert, wird bei kurzfristigen Raumänderungen per E-Mail informiert.
Update: Auch der Reclam-Verlag hat der Lesung heute zugestimmt.