In mehreren sächsischen Krankenhäusern herrscht ein katastrophaler Personalmangel. Wie vertrauliche Quellen melden, sind auf manchen Stationen bereits bis zu 30 % des Personals ausgefallen, bei anderen Kliniken fehlen in jeder Schicht 2-3 Mitarbeiter pro Station. Das geht wohl teils schon 2 Monate so. Das Personal pfeift auf dem letzten Loch. Manche Stationen können die Versorgung nur noch durch massive Überstunden der restlichen Belegschaft aufrecht erhalten. Das betrifft durch die Bank nahezu alle Stationen in allen Kliniken, vor allem auch kritische Bereiche wie ITS und IMC. Das lässt schlimmstes für den Winter befürchten, denn die nass-kalte Jahreszeit steht ja erst noch bevor.
Die Ursachen scheinen vielfältig zu sein. Langfristig betrachtet ist es eine Bankrotterklärung für die Politik, die das Gesundheitssystem sogar noch während der Corona-Pandemie zusammen gekürzt hat, anstatt diese zum Anlass für einen nachhaltigen Kurswechsel zu nehmen und das ohnehin schon knappe Personal zu stärken und deren Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern. Die sogenannten Impfpflicht im Gesundheitswesen hat außerdem zu einer Abwanderung qualifizierten Personals geführt und somit die Lage noch verschärft. Kurzfristig scheinen auch die Impfnebenwirkungen und die durch Corona-Maßnahmen geschwächten Immunsysteme für deutliche Ausfälle zu sorgen unter den Mitarbeitern zu sorgen. Infolge dieser Ausfälle stieg die Belastung für die restlichen Mitarbeiter, der viele nicht standhalten konnten und mit Burnout und ähnlichen Stress-Erkrankungen ausgefallen sind. Eine fatale Kettenreaktion, die schon bald dazu führen könnte, dass in einigen Krankenhäusern nicht mehr genug Personal vorhanden sein ist, um die medizinische Versorgung sicher zu stellen.
Materialknappheit
Hinzu kommt, dass sich in einigen Kliniken seit wenigen Wochen eine gefährliche Knappheit an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) anbahnt. Es mangelt schlicht an OP-Masken, Einmalhandschuhen, Schutzkitteln usw., die nicht nur für die tägliche Pflege, sondern auch für überlebensnotwendige Operationen gebraucht werden. Bereits jetzt ist der Zustand bspw. im Dresdner Herzzentrum so kritisch, dass das Material abgezählt und genau abgewogen werden muss, welche Operationen überhaupt noch durchgeführt werden können. In Anbetracht der aktuellen, wirtschaftlichen Gesamtentwicklung dürfte sich die Lage kurzfristig kaum signifikant verbessern.
1 und 1 zusammen zählen
Das ist eine bedrückende Entwicklung, die Erinnerungen an absurde Maßnahmen aus Corona-Zeiten weckt. Man muss nur 1 und 1 zusammen zählen, um zu erahnen, für welche willkürlichen Maßnahmen die derzeit wieder steigenden „Inzidenzen“ wohl schon bald herhalten müssen – die in Wahrheit jedoch nur dieses Politik- und Managementversagen kaschieren. Da wirkt es fast schon zynisch, wenn Sozialministerin Köpping die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht zum Jahresende mit der Begründung auslaufen lässt: „Wir brauchen jede Pflegekraft, um die Menschen bestmöglich zu versorgen.“ Die Realität sieht so aus, dass jede Pflegekraft gebraucht wird, um die Patienten überhaupt noch versorgen zu können.