Riesige Windräder mit krebserregenden Materialien auf bis zu 14.800 Hektar in den LKen Bautzen und Görlitz in Planung

Riesige Windräder mit krebserregenden Materialien auf bis zu 14.800 ha

Die schiere Größe der Windräder stellt bereits fast alles in den Schatten, was bisher in den Landkreisen Bautzen und Görlitz gebaut wurde. Bis zu 250 m hoch sollen die Windkraftanlagen laut dem Vorentwurf des Regionalplanes sein dürfen. Zum Vergleich: Die größten Windräder im Windpark Wachau bei Radeberg sind gerade einmal 150 m hoch.

Doch es kommt noch schlimmer: Standen nach bisherigem Planungsstand aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen zum Schutz von Natur und Mensch lediglich rund 3.000 ha im gesamten Landkreis als sogenanntes Vorranggebiet für Windenergienutzung zur Verfügung, fällt ein Teil dieser Einschränkungen weg oder wurde deutlich aufgeweicht, so dass nach aktuellem Entwurf eine Fläche von bis zu 14.800 ha potenziell für Windenergieanlagen zur Verfügung stehen soll. Das wären sage und schreibe 20.728 Fußballfelder oder 3,3 % der Gesamtfläche beider Landkreise. Diesem Klimawahn sollen sogar Arten- und Biotopschutzgebiete, Walderholungsgebiete und Landschaftsschutzgebiete zum Opfer fallen, wie ein 10-Schritte-Konzept des regionalen Planungsverbandes skizziert. Im letzten Schritt soll notfalls sogar der Schutzabstand zu Wohngebieten von 1.000 m auf nur 600 m reduziert werden, um die Flächengier der Windenergie befriedigen zu können.

Krebserregende und toxische Materialien

Das größte Problem wird jedoch in der gesamten Planung nicht erwähnt. Nämlich die Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung — nicht durch Lärm, Schatten oder die Drehbewegung, sondern durch das verwendete Material. Die Rotorblätter bestehen nämlich zum Großteil aus sogenanntem glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und ggf. auch carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK). Nicht nur deren Entsorgung ist problematisch, da es für die Menge an GFK-/CFK-Abfall keine geeignete Recycling-Methode gibt. Jährlich fallen laut Umweltbundesamt allein in Deutschland bis zu 75.000 t GFK- und 3.000 t CFK-Abfälle an, die deswegen größtenteils auf Deponien vergraben werden müssen. Sondern vor allem deren Freisetzung in die Umwelt durch Unfälle oder Schäden. Denn viele dieser Fasern sind aufgrund ihrer Eigenschaften wie Geometrie, Beständigkeit und Löslichkeit mittel- bis hochgradig kanzerogen (krebserregend). Einige werden genauso gefährlich wie Asbest eingestuft.

Die Kunststoffe, die durch die Fasern verstärkt werden, sind jedoch nicht weniger gefährlich. Diese bestehen oft aus Polyurethan oder Epoxidharzen, deren Abbau- oder Zersetzungsprodukte schon in kleinsten Mengen toxisch wirken können. Gelangen diese Materialien bspw. durch Sturmschäden oder Brand in die Umwelt (wie Anfang des Jahres bei Clausnitz), könnten Sie dort landwirtschaftliche Flächen verseuchen. Nicht auszudenken, welche Schäden daraus produzierte Nahrungsmittel bei Mensch und Tier anrichten könnten.

Bürgerprotest in betroffenen Gebieten

Daher formiert sich bereits Protest unter den Anwohnern der mutmaßlich betroffenen Gebiete. Obwohl die endgültigen Vorranggebiete für die Windanlagen laut dem regionalen Planungsverband voraussichtlich erst nächstes Jahr feststehen werden, erreichten uns bereits zahlreiche Zuschriften aus Gemeinden, welche sich in der Nähe der aktuellen Potenzialflächen befinden. So wandten sich bspw. zwei Leser aus den Gemeinden Arnsdorf und Stolpen an mich, welche durch die Potenzialfläche bei Fischbach direkt betroffen wären.

Weitere dieser sogenannten Potenzialflächen aus dem zweiten Regionalplan von 2023, welche als Ausgangspunkt für die aktuelle Teilfortschreibung für Windenergie dienen, befinden sich bei:

  • Großerkmannsdorf
  • Fischbach
  • Großdrebnitz
  • Eibau
  • Oderwitz
  • Großhennersdorf
  • Oberseifersdorf
  • Dittelsdorf
  • Schlegel
  • Ostritz
  • Bernstadt a.d. Eigen
  • Kunnersdorf a.d. Eigen
  • Schönau-Berzdorf a.d. Eigen
  • Deutsch-Paulsdorf
  • Markersdorf
  • Reichenbach
  • Königshain
  • Oberneundorf
  • Neißeaue
  • Kodersdorf
  • Wilhelminental
  • Wiesa
  • Vierkirchen
  • Nieder Seifersdorf
  • Weißenberg
  • Cortnitz
  • Rothenburg (Oberlausitz)
  • Petershain
  • Reichwalde
  • Boxberg
  • Skerbersdorf
  • Weißkeißel
  • Bresina
  • Groß Düben
  • Weißkollm
  • Lohsa
  • Mulkwitz
  • Zerre
  • Burg / Burghammer
  • Hoyerswerda
  • Cunnewitz
  • Großgrabe
  • Cosel
  • Schmochtitz
  • Miltitz

Diese Potenzialflächen sind in der Abbildung 1 rot markiert. Sie könnten — wie oben erwähnt — in der neuen Teilplanung sogar noch deutlich erweitert werden.

Karte der Potenzialflächen für Windenergie aus der zweiten Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien
Karte der Potenzialflächen für Windenergie (rot) aus der zweiten Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien für die Landkreise Bautzen und Görlitz
(Quelle: Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien)

1 Kommentar zu „Riesige Windräder mit krebserregenden Materialien auf bis zu 14.800 ha“

  1. Ich hoffe, dass sich die Bürger mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Macht gegen diese monströsen Ungetüme wehren! Mit wirklich ALLER Macht!
    Wer sich einen Eindruck davon verschaffen möchte, was diese die Umwelt zerstörenden Monster anrichten, dem empfehle ich einen Ausflug an die schleswig-holsteinische Nordseeküste, wo bereits diese deutlich kleineren Vogel- und Insektenschreddermaschinen die einstmals schöne Westküste schon rein optisch zerstört haben.
    Wer Lichtspiele liebt, wird sich am nächtlichen Dauerblinken der Warnblinker an den Enden der Rotorflügel erfreuen und das regelmäßige laute Fauchen der Rotoren gern Tag und Nacht als beruhigend genießen.
    Dass der Boden, auf dem diese Monster errichtet wurden, für immer für die Landwirtschaft verloren ist – wen stört’s.?
    Mal nachfragen, wer profitiert.
    Bei uns waren es – was das Land betrifft – die Bauern, die für ihren Grund und Boden reichlich Geld bekommen haben und zusätzlich keine Arbeit mehr in ihr Land zu investieren brauchten.
    Lassen Sie bitte nicht zu, dass Ihr schönes Land – das mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist – zerstört wird!
    S.H.

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