Skandal: Einsturz der Carolabrücke war laut Gutachten vorhersehbar

Skandal: Einsturz der Carolabrücke war laut Prüfbericht vorhersehbar

Der Zustand der Carolabrücke war gem. Prüfbericht bereits seit mindestens 2013 “nicht ausreichend” (Note 3,0), der sowohl der Stadtverwaltung als auch dem Stadtrat Dresden vorlag — wie Fidel berichtet.

In dem Bericht von vor 11 Jahren (!) heißt es ausdrücklich, dass die “üblichen Probleme mit DDR-Spannstahl (Potentiale für wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosiion)” zu einer nicht zeitgemäßen Tragfähigkeit der Brücke führen.

Bereits 2019 hat die Stadtverwaltung Dresden den Stadtrat darüber informiert, dass es durch eine undichte Straßenentwässerungsanlage vor 1989 große Mengen tausalzbelasteten Wassers in die Brück gelangten, die “zur sogenannten chlorinduzierten Spannungsrisskorrosion” führen können und somit “zum schlagartigen Versagen des Spanngliedes” führen kann, “was die Standsicherheit der Brücke gefährdet.”

Das war vor 5 Jahren! Damit ist klar, dass sowohl die Baubürgermeister Schmidt-Lamontain und Kühn (beide B90 die Braunen) als auch der Stadtrat sowie in letzter Konsequenz OB Hilbert die politische Verantwortung für den Einsturz der Carolabrücke tragen.

Es war ein Einsturz mit Ansage!

👉 Hier geht es weiter: Das nächste Desaster ist schon vorprogrammiert! 6 weitere Brücken in desolatem Zustand mit Menschengefährdung.

12 Kommentare zu „Skandal: Einsturz der Carolabrücke war laut Prüfbericht vorhersehbar“

  1. Lieber Marcus, liebe Dresdener,
    mit dem Herzen bin ich bei Euch, denn ich habe Eure wunderschöne Stadt und viele tolle Menschen kennen- und lieben gelernt.
    Herzlichste Grüße vom Nordlicht
    Sabine
    PS. Der Bauamtsleiter – oder wie immer er sich nennt – Kühn – ist Soziologe!???
    Hmmm- in meinem Ort (10.000EW) – von einem verantwortungsbewussten Bürgermeister geführt – wurde noch nicht einmal mein Angebot angenommen, eine graffitibeschmierte große Hinweistafel zu reinigen, da es dafür besonderer Schutzmaßnahmen wegen der Reinigungsmittel bedürfe. Man war also auf meine Gesundheit bedacht.
    Und in DD wird ein Soziologe…ich kann nicht mehr…um Tim Kellner zu zitieren!

    1. Dennoch hatte ich es geschafft, eine mit extrem linken beschmierte Mauer mitten im Einkaufsviertel reinigen zu lassen.
      Es bedurfte mehrerer Mails, um den CDU-Bürgermeister dazu zu überstimmen, der zunächst argumentierte, es sei nichts Rechtsradikales!!! Nach 1 Jahr ist die Mauer wiederum “bemalt”.

  2. Warum wird hier nicht erwähnt, dass nach Bekanntwerden der Probleme die Wartungsintervalle von 6 auf 1 Jahr verkürzt wurden, Überwachungssysteme installiert wurden usw…?

    Meinungsmache par excellence

    1. Danke Robert,
      für mich stinkt die offzielle Geschichte auch zum Himmel. Und dazu passt es daß solche Sachen nicht erwähnt werden, aber andere ganz groß in den Vordergrund geschoben werden. Eine Brücke stürzt in Deutschland! mal einfach so, ohne jegliche Einwikung von außen (Hochwasser, Sturm, Überlast…), nachts um 3 ein. In Deutschland, dem Land der Bürokratie und Akuratesse. Die Brücke stand, wie auch alle anderen, unter ständiger Beobachtung. Hier in und um Dresden werden sogar Straßen und Autobahnen saniert die äußerlich völlig in Ordnung aussehen. Alle Brücken werden ständig saniert. Bei der Augustusbrücke wurde ein ganzer Bogen komplett abngerissen und neu gebaut, der sicher noch Jahre gehalten hätte. Und nun überall die Geschichten von den maroden Brücken die nur noch abgerissen werden können.
      Die Gräfin Cosel hat den Einsturz per Überwachungskamera frontal gefilmt. In den Medien wird uns aber überall nur die völlig unbrauchbare Aufnahme vom Frauenhofer Institut vorgeführt, wo nun wirklich gar nichts zu erkennen ist. Wieso wird das andere Viodeo nicht in Originalauflösung veröffentlicht??? Vermutlich liegt die wahre Ursache wo ganz anders und wird mit jedem Märchen weiter entfernt. Seit wann erfährt man denn in den Medien die Wahrheit? Das sollte ebenfalls nachdenlich machen…

  3. Ich denke auch das die neuen breiten DX Bahnen der Brücke den Rest gaben. Allerdings ist das Leergewicht der DX sogar 2,7 Tonnen niedriger, wenn man von den vorherigen schon modernden Bahnen ausgeht. Was zugenommen hat, ist die max. Personenzahl, sowie das die DX 2 Motoren mehr hat was möglicherweise zu noch mehr Vibration führt. Interessant wäre zu wissen, ob es spezielle Anweisungen für die Fahrer gab. Wurde denn bei der Verbreiterung immer schön abgedichtet und das auch unverzüglich? Könnte vielleicht auch eine Rolle spielen…

    NGT DXDD-ZR 2023 ca. 55 t 70 km/h 760 kW 289 Personen
    NGT DXDD-ER 2021–2027 ca. 54 t 70 km/h 760 kW 290 Personen
    NGT D12DD 2003–2005 56,7 t 70 km/h 680 kW 260 Personen
    NGT D8DD 2006–2009 38,7 t 70 km/h 510 kW 171 Personen (erste Baureihe), 175 Personen (zweite Baureihe)
    NGT8DD 2001–2002 48,1 t 70 km/h 570 kW 256 Personen
    NGT6DD-ZR 1995–1998 34,5 t 70 km/h 380 kW 184 Personen

    Wenn man bedenkt, das ja zuvor erst das Stadtfest war und jede Menge Konzerte, waren die Bahnen brechend voll. Weiterhin kommt hinzu, das es jetzt sehr lange sehr warm war und es erst jetzt eine ziemliche Temperaturabkühlung gab. Das könnte zumindest erklären, warum es nachts um 3 passierte…. (nur eine Vermutung)

    Wäre schön wenn Marcus Fuchs noch etwas präziser auf das Gewicht der DX eingehen könnte, weil so ist es nicht schlüssig

    Danke und Liebe Grüße

    1. Lieber Herr Leistner,
      vielen Dank für Ihre Ausführungen! Mit dem Gewicht der Straßenbahnen hat es anscheinend doch nichts zu tun. Das war eine Information, die ich kurz vor der Pressekonferenz von einer eigentlich vertrauenswürdigen Quelle erhalten und nicht mehr schnell genug selbst überprüfen konnte. Im Nachgang der Pressekonferenz habe ich es dann überprüft und musste feststellen, dass es nicht stimmte. Die DXDD-Bahnen sind in Summe (inkl. Personen) ungefähr genauso schwer wie ihre Vorgänger, aber vor allem ähnlich schwer wie die alten Tatra-Wagen, für die die Brücke ursprünglich konzipiert war.

      Daher ist der Schaden vor allem auf die durch immer eindringendes Wasser verursachte Korrosion zurück zu führen, weil sich die Abdichtung und Rissbildung nicht unter Kontrolle bekommen ließ. Es gibt Hinweise auf beschleunigende Ereignisse, die ich aber derzeit noch überprüfe.

      Liebe Grüße
      Marcus

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